Die 8 größten Mythen rund um das Thema Ordnung und Feng Shui
Ordnung und Feng Shui klingen aufs Erste nicht gerade wie angesagte Trends, eher wie überholte Themen von gestern. Wer kann schon von sich behaupten, dass er gerne Zeit mit Ordnung halten verbringt und mit dem Thema Feng Shui verbinden viele eine angestaubte Lehre aus den 90ern.
Andrea Auer, Ordnungscoach und Carmen Berger-Steiner, Feng Shui Beraterin räumen mit den gängigsten Mythen, die sich um diese Themen ranken auf. Sie möchten zeigen, wie Ordnung und Feng Shui zusammenhängen und warum sie in der heutigen Zeit aktueller denn je sind.
Unser modernes Leben wird immer stressiger, immer schneller. Unser Terminkalender quillt über, wir hinken den Aufgaben in Job und Haushalt ständig hinterher und bleibt dann mal eine ruhige Minute für uns auf der Couch, dann gibt es immer noch diese leise anklagende Stimme in uns, die sagt: “Ja eigentlich solltest du jetzt lieber noch schnell zusammenräumen und sauber machen …”.
Wir müssen immer mehr und wollen oft eigentlich etwas ganz
anderes. Deshalb ist es heute wichtiger denn je, in den eigenen 4 Wänden einen Rückzugsort zu schaffen, einen Oase der Ruhe und Entspannung.
Eine gewisse Grundordnung in den Räumen erspart zwar nicht den täglichen Aufräummarathon, er ist allerdings viel schneller erledigt und man verbringt weniger Zeit damit nach Dingen zu suchen.
Diese Grundordnung ist auch Voraussetzung dafür, dass Feng Shui seine Wirkung in den Räumen optimal entfalten kann, sie zu Wohlfühlorten zu machen in denen man auch ohne anklagende Blicke von
vernachlässigten Gegenständen die Seele baumeln lassen kann.
Mythos #1: An Feng Shui muss man glauben, damit es wirkt
Carmen Berger-Steiner:
Feng Shui sei nur etwas für esoterische Menschen und man muss daran glauben, damit es wirkt, ist der Mythos, der mir am häufigsten begegnet.
Was viele nicht wissen ist, dass es sich bei Feng Shui um eine Erfahrungswissenschaft handelt, die sich durch jahrhundertelange Beobachtung der Natur entwickelt hat. Feng Shui basiert also auf
wissenschaftlichen Prinzipien und wurde über viele Jahrtausende weiterentwickelt und immer wieder angepasst. Bei Feng Shui geht es also darum, mit oft ganz einfachen Tricks zum Beispiel dem
Schaffen von Platz und Ausmisten oder dem Verrücken von Möbel zu mehr Wohlbefinden in unseren Räumen beizutragen.
Vieles spüren wir sogar intuitiv. Der begehrteste Tisch in einem Restaurant ist zum Beispiel immer der in einer gemütlichen und geschützten Ecke und niemals der in der Mitte. Wir fühlen uns also
an bestimmten Plätzen wohl und an anderen wieder nicht, die Erklärung dazu liefert Feng Shui.
In der heutigen Zeit ist es modern, in Seminaren und Coachings seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Wir vergessen dabei aber oft, dass wir auch in starker Resonanz mit unserem Umfeld, also
auch unseren Wohnräumen sind. So ist es ungleich schwerer sich in seiner “alten” Umgebung weiter zu entwickeln. Bei einer Feng Shui Beratung ist es das Ziel neue Verbindungen zwischen den
Menschen und ihren Räumen herzustellen und diese so zu gestalten, dass sie uns positiv beeinflussen und unterstützen.
Mythos #2: Ich bin einfach kein ordentlicher Typ.
Andrea Auer:
Bei meinem ersten Besuch bei Kunden bekomme ich oft zu hören: „Ich war schon immer unordentlich“, „Ich bin halt ein Chaot“ oder, meine Kinder sagen: „du bist ja ein Messie“……….
Diese unbewussten Glaubenssätze sind oft schon seit Jahrzehnten festgefahren und hindern uns daran die Ordnung in unserem Wohnbereich zu haben, die wir uns eigentlich wünschen.
Mit der richtigen Grundordnung und ein paar regelmäßigen Routinearbeiten, kann jedoch jeder, der das möchte, seine eigene Wohlfühlordnung finden und auch beibehalten.
Mythos #3: Eine Feng Shui Beratung macht nur bei einem Neubau Sinn
Carmen Berger-Steiner:
Mir begegnet immer wieder mal die Meinung, dass eine Feng Shui Beratung nur bei einem Neubau Sinn macht. In einem bestehenden Haus will man ja keine Türen versetzen und Fenster raus reißen.
Muss man auch nicht! Genau dies ist ja auch die Aufgabe einer guten Feng Shui Beratung: aus dem was das ist, das optimale Ergebnis für den Kunden rauszuholen, abgestimmt auf seinen Wohnstil. Es
gibt immer eine Lösung, die sich auch ohne das Versetzen von Türen und Fenstern umsetzen lässt. Und ja klar, bei einem Neubau kann man schon von Beginn an die zahlreichen Möglichkeiten von Feng
Shui optimal einfließen lassen, ohne Hilfsmittel und so zu mehr Wohlfühlen beitragen.
Mythos #4: Ordnung bedeutet oberflächliches Zusammenräumen und alles unsichtbar zu verstauen.
Andrea Auer:
Eigentlich sieht die Wohnung ja ganz ordentlich aus, aber man
verbringt trotzdem immer wieder Stunden mit Suchen von Dingen? Der alte Ordnungsgrundsatz: jedes Ding braucht seinen fixen Platz hat auch über die Jahre seine Bedeutung nicht verloren.
Die richtige Grundordnung hilft dabei alles schnell wieder am richtigen Platz zu verstauen und man ist nicht versucht, wenn sich plötzlich Besuch angesagt hat, alles in einen großen Korb zu
werfen und diesen dann „vorerst mal“ in der Abstellkammer zu verstauen.
Mythos #5: Ordnung und Kinder, das geht nicht zusammen
Andrea Auer:
Natürlich ist die Zeit, wenn kleinere Kinder die Welt entdecken und jede erreichbare Lade ausräumen für die Eltern eine große Herausforderung in Sachen Ordnung. Trotzdem sollte man schon von klein auf eine tägliche Ordnungsroutine einführen. Am besten immer zur selben Zeit mit den Eltern gemeinsam, mit Spaß und nicht als Bestrafung aufräumen, legt den Grundstein für aufgeräumtes Leben. Dann kann man auch dem pubertären Chaos gelassener begegnen und langfristig auf die früh erlernten Ordnungsfähigkeiten vertrauen.
Mythos #6: Feng Shui ist nichts für moderne Häuser
Carmen Berger-Steiner:
Wer will schon in jeder Ecke kitschige asiatische Figuren stehen haben oder Spiegelaufkleber auf schicken Türen? Immer wieder begegnen mir Menschen, die nach einer Feng Shui Beratung verzweifeln,
weil sie sich mit den Figürchen, Symbolen und Maßnahmen nicht identifizieren können.
Nein, das ist für mich nicht Feng Shui! Richtig gutes Feng Shui harmonisiert die Räume ohne sichtbar zu sein und fügt sich ganz in den jeweiligen Wohnstil ein. Bei einer Feng Shui Beratung geht
es darum, Räume zu Wohlfühlräumen zu machen und richtig wohl fühlt man sich in einer Umgebung, die in erster Linie einem selbst gefällt. Deshalb ist Feng Shui für jeden Wohnstil geeignet und fügt
sich auch in modernen Gebäuden kraftvoll aber unbemerkt ein.
Mythos #7: Ich werde es bereuen, wenn ich etwas weggebe.
Carmen Berger-Steiner:
Oft fällt es uns schwer Dinge wegzugeben, weil wir denken, sie vielleicht nochmal zu brauchen oder weil wir sie mit einer bestimmten Erinnerung verbinden. Die Angst etwas vielleicht doch nochmal
zu brauchen, lässt uns Dinge behalten und verhindert dadurch, dass wir unseren Fokus auf die Zukunft ausrichten und darauf vertrauen, dass alles was wir brauchen auch zur richtigen Zeit wieder zu
uns kommt. Frischer Wind und Bewegung kommt dann wieder in unser Leben, wenn wir Dinge loslassen, die uns in der Vergangenheit halten. Und das kann auch die Jeans sein, bei der wir seit Jahren
hoffen, dass wir irgendwann mal wieder rein passen. Eine hilfreiche Frage beim Loslassen kann sein, sich zu fragen ob man dieses Ding heute so wieder kaufen würde. Wenn nein, dann weg mit
ihm.
Mythos #8: Dauerhaft Ordnung halten ist mühsam und zeitaufwändig
Andrea Auer:
Ist erst einmal alles Unnötige aussortiert und alles an seinem Platz, ist Ordnung halten eigentlich ein Kinderspiel. Aber wie komme ich dahin? Viele meiner Kunden haben schon jede Menge Bücher zum Thema Ordnung gelesen und alles ausprobiert, was darin so empfohlen wurde. Trotzdem funktionierte es nicht oder nur kurzfristig mit der neuersehnten Ordnung. Wenn man das Gefühl hat, mit seinem Ordnungsproblem alleine gelassen zu sein, sollte man sich Hilfe von ordnungsbegabten Freunden oder vom professionellen Ordnungsberater holen. Gemeinsam ist es viel einfacher mit ungeliebten Altlasten aufzuräumen und neue Ordnungsstrukturen zu finden.
Und dann klappt´s auch langfristig mit der eigenen Wohlfühlordnung.
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